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Club für den Mops e.V.

Defektmerkmale und erblich bedingte Erkrankungen

Das Thema Defektmerkmale und erblich bedingte Erkrankungen (umgangssprachlich Qualzucht) beschäftigt uns seit vielen Jahren, doch weder schließen wir im Club für den Mops die Augen, noch stecken wir den Kopf in den Sand. 

 

Kurzer Rückblick:

Vor ca. 150 Jahren organisierten sich die ersten Züchter in Verbänden, um eine zielgerichtete Zucht von Hunden unter Verwendung von verbindlichen Rassestandards zu beginnen. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Zucht. Es setzten sich immer mehr bestimmte Schönheitsmerkmale durch. Nicht mehr die Fähigkeiten und Leistungen (Jagen, Bewachen, Beschützen, Hüten, usw) als ursprünglicher Zuchtzweck waren gefragt, sondern das niedliche Aussehen und/oder die idealisierte Schönheit des Hundes. Leistungsfähigkeit, Gesundheit und das rassetypische Wesen rückten in den Hintergrund. Die Rassestandards wurden durch Züchter:innen und Zuchtrichter:innen zunehmend überinterpretiert. Extreme Merkmale wie große Augen, viele Falten, massige Körper, kürzere Gesichtsschädel wurden prämiert und honoriert. Daraufhin stieg das Begehren bei den Welpenkäufern und entsprechend stiegen auch die Preise für diese „besonderen“ Exemplare.

Als Deckrüde gefragt war oft nur noch der Champion-Rüde, welcher sich überproportional fortpflanzen konnte. In Folge und fast unbemerkt ging die genetische Vielfalt verloren.

Fazit:

Fast alle Hunderassen leiden heute unter einer Vielzahl an Erbkrankheiten. Der Mops ist davon leider nicht ausgenommen. Er gehört zu den brachycephalen Rassen. Hauptsächlich durch Übertreibung der brachycephalen Merkmale können sich Defektmerkmale einstellen. Es kann aufgrund von zu engen Nasenöffnungen, verwachsenen Nasenmuscheln, zu großen Zungen, zu engen Luftröhren und zu großen Gaumensegeln zu lebensbedrohlicher Atemnot kommen.  

 

Was wurde dagegen unternommen?

Seriöse Mopszüchter:innen haben sich innerhalb des VDH, auch während und nach dem Mops-Boom Anfang der 2000er und dem darauffolgenden Modetrend für die Gesunderhaltung der Rasse Mops engagiert. Seit 2009 mussten die Möpse im VDH bereits einen Belastungstest bestehen, bevor sie überhaupt in der Zucht eingesetzt werden durften. Seit 2014 musste dieser Belastungstest ab einem Alter von 2 Jahren sogar wiederholt werden, um die Zuchtzulassung zu behalten. Dieser Belastungstest wurde in einigen europäischen FCI-Ländern nach dem deutschen Model übernommen. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt im länderübergreifenden Bestreben für einen gesunden Mops.

 

Was unternimmt der Club für den Mops e.V.?

Einigen engagierten Züchter:innen gingen die Bemühungen nicht weit genug. Sie gründeten 2013 den Club für den Mops (CfdM) e.V., um den Fokus des Zuchtgeschehens noch mehr auf die Gesundheit des Mopses zu legen. Der CfdM hat den Belastungstest nochmals strengeren Kriterien unterworfen, um die Wahrscheinlichkeit der Zuchthunde, die am Brachycephalen obstruktiven Atemwegssyndrom (BOAS*) leiden könnten, von vornherein aus der Zucht auszuschließen.

Im Jahr 2019 wurde nach einer 2-jährigen Erprobungsphase eine Zusatzuntersuchung auf Atemwegsprobleme zur Erlangung der Zuchttauglichkeit verbindlich eingeführt, welches die Nasentafel zur Beurteilung von Stenosen und verschiedene Stridoruntersuchungen in die tierärztlichen Untersuchungen während des Belastungstest einbindet. Desweiteren wurde zeitgleich das Projekt Mops 2.0 ins Leben gerufen, ein Zuchtprogramm um den Grad der Brachyzephalie zu verringern.

Seit 2024 ist der wissenschaftlich fundierte Cambridge BOAS Test ( in Fachkreisen RFGS = Respiratory Funktion Grading Scheme) eine der Pflichtuntersuchungen im CfdM e.V. im Rahmen der Zuchtzulassung  zu erlangen.

Innerhalb des VDH ist der CfdM der Mops-Verein mit den strengsten Zuchtauflagen. Das Hauptaugenmerk der Züchter:innen liegt nicht auf den Ausstellungserfolgen sondern auf der Zucht gesunder, aktiver Möpse mit einer besseren Lebensqualität. Wir leisten einen aktiven Beitrag gegen die Zucht mit Defektmerkmalen, indem unsere Züchter:innen die Voraussetzungen erfüllen, nur gesundheitlich untersuchte, belastbare und vitale Hunde in der Zucht einzusetzen.

Weiterführende Artikel zum Thema Defektmerkmale und genetische bedingte Erkrankungen brachycephaler Hunderassen im VDH/FCI können Sie unter den folgenden Verlinkungen nachlesen:

Zehn Dilemmata brachycephaler Hunderassen von Prof. Friedrich

Brachyzephale Rassen und das Brachyzephale Obstructive Atemwegssyndrom  (BOAS),  Bericht,  Strategie und Empfehlungen der Wissenschaftlichen Kommission der FCI

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